Am Unternehmensstandort der fa. Hoffmann Maschinen- und Apparatebau GmbH in Lengede-Broistedt entsteht eine neue Werkhalle, die als bauliche Erweiterung des bestehenden Werksgebäudes konzipiert ist. Der Neubau reagiert auf die wachsende Produktion in den Bereichen Kälte- und Elektrotechnik sowie auf zusätzliche Anforderungen des zentralen Anlagenbaus. Die bisherigen Räumlichkeiten stoßen hinsichtlich Raumhöhen, Wegeführung, Belichtung und Flächenkapazität an ihre Grenzen, sodass die Erweiterung eine grundlegende funktionale und organisatorische Verbesserung ermöglicht. Der provisorisch ergänzte Lagerzeltbau unterstreicht den bestehenden Bedarf.
Die neue Halle übernimmt künftig die Produktion der Kälte- und Elektrotechnik und bietet hierfür großzügige, flexibel nutzbare Arbeitsflächen. Ergänzt werden diese Bereiche durch gemeinsam genutzte Meisterbüros, technisch notwendige Nebenräume sowie einen zentralen Testlaufbereich, in dem Anlagen unter realen Bedingungen geprüft und dokumentiert werden können. Auch klimatisierte Prüfräume und Versuchsflächen werden im Neubau integriert und in die internen Abläufe eingebunden.
Der Entwurf sieht außerdem umfangreiche Lagerflächen vor, darunter Funktions- und Sonderlager mit spezifischen Anforderungen an Temperatur, Lüftung und Brandschutz. Zusätzlich entstehen Flächen für die zentrale Warenannahme und Materialverteilung. Alle Bereiche werden über ein klar strukturiertes Erschließungs- und Rettungswegekonzept organisiert. Brandabschnitte, Fluchtwege und notwendige Treppenräume werden so angeordnet, dass der Betrieb sicher und störungsfrei erfolgen kann.
Ein wesentlicher Bestandteil der neuen innerbetrieblichen Logistik ist die Schleuse zwischen Bestandsgebäude und Neubau. Sie ermöglicht die parallele Durchfahrt und das Überholen von LKW sowie das wettergeschützte Umschlagen von Waren und bildet die direkte Verbindung zur zentralen Verteilerzone. Über eine großflächig zu öffnende Fassade werden zudem überdachte Stellplätze und Anlieferbereiche erschlossen.
Das konstruktive Konzept basiert auf einem großzügigen und stützenarmen Raster, das variable Maschinenstellungen, flexible Arbeitsbereiche und spätere Anpassungen unterstützt. Die tragende Struktur ermöglicht eine ausreichende Hallenhöhe sowie die Integration technischer Anlagen und zukünftiger Erweiterungen, ohne die räumliche Ordnung zu beeinträchtigen. Dach- und Wandkonstruktionen entsprechen dem industriellen Standard und werden dort, wo es die Nutzung erfordert, durch innere Wandaufbauten ergänzt.
Für eine angenehme Arbeitsumgebung sorgen klare Tageslichtführungen über umlaufende Lichtbänder und gezielt gesetzte Fassadenöffnungen. Ergänzend gewährleistet ein nutzungsabhängiges Lüftungs- und Klimakonzept die erforderlichen Raumqualitäten. Der gesamte Entwurf ist darauf ausgelegt, spätere Erweiterungen und Anpassungen an veränderte Produktionsprozesse zu ermöglichen, ohne den laufenden Betrieb zu stören.
Für die Mitarbeitenden entstehen moderne Aufenthalts-, Umkleide- und Sanitärbereiche, die funktional in das Gebäude integriert und über eigene Erschließungswege organisiert sind. Weitere Räume für Haustechnik, Server, Ausbildung und zentrale Betriebsfunktionen ergänzen das Nutzungskonzept und stehen im direkten räumlichen Zusammenhang mit den Produktionsprozessen.
In seiner architektonischen Gestaltung nimmt der Neubau die Materialität und Kubatur des bestehenden Werks auf und fügt sich harmonisch in die vorhandene Struktur ein. Präzise Fassadenlinien, eine klare innere Organisation und funktional gegliederte Bauteile schaffen ein modernes und belastbares Gesamtbild. Die neue Halle trägt dazu bei, die Produktionsbedingungen nachhaltig zu verbessern und den Standort langfristig zu stärken.
BGF: 6.000m²
Bauherr: Hoffmann Maschinen- u. Apparatebau GmbH, Lengede
Architekt: ft+ architekten, Braunschweig
Leistungen: LPH 1 - 9 nach HOAI
Projektarchitekten: Carolyn Lau
Mitarbeit:





